Sportlehrerin Jana Kühnast steht mit Stoppuhr und Trillerpfeife auf einem Hocker und wartet auf das Zeichen von Wettkampfleiter Harald Hecht. Die Aufgabe ist einfach und schwierig zugleich. Die Kinder der Klasse 1b sollen einen Luftballon auf einem Tischtennisschläger ins Ziel bringen. Dabei muss ein etwa 20 Meter langer Slalomparcours durchlaufen werden. Wer die Vorgabe nicht ordentlich meistert, bekommt Strafsekunden aufgebrummt. „Schummeln wird bestraft. Den Luftballon an den Körper drücken geht nicht“, meint Hecht und schickt die nächsten beiden Teilnehmer aus der Jessener Grundschule „Max Lingner“ auf die Reise. Kleine Frühaufsteherin Der siebenjährigen Nele hat diese außergewöhnliche Unterrichtsstunde „sehr viel Spaß“ gemacht. „Ich gehe gern in die Schule“, sagt das Mädchen aus Kleindröben, das zeitige Aufstehen bereitet ihr keine Probleme. Nele ist nicht mit dem Ziel angetreten, Klassenmeisterin zu werden. Deshalb sei die Zeit von knapp 30 Sekunden völlig okay. Es ist nicht einfach, den Luftballon auf dem Schläger zu balancieren – ein kleiner Luftzug, weg ist er! Pepe fährt ebenfalls mit dem Schulbus von Kleindröben nach Jessen und gibt ehrlich zu, dass er manchmal ein wenig Heimweh hat. Der Wettkampf habe ihm kaum vor große Probleme gestellt, da er in seiner Freizeit bei den Jessener Vereinen Allemannia und SV 53 Fußball beziehungsweise Handball spielt. „Nach ein paar Metern habe ich meine Taktik geändert“, sagt der Sechsjährige, der zunächst versucht, den Ballon auf dem Schläger zu halten. „Mit immer in die Luft befördern ging es besser“, erklärt er sein Erfolgsrezept. Für die gute Leistung wird Pepe im Ziel von seinen Klassenkameraden geknuddelt. Harald Hecht hat den Wettkampfmodus für die ersten Klassen verändert. Denn: Eigentlich haben innerhalb von drei Tagen die Klassenmeisterschaften im Tischtennis auf dem Programm gestanden. Die Abc-Schützen, sagt er, besitzen keine Vorkenntnisse in dieser Sportart, deshalb läuft die Ermittlung der Besten noch im Spaß-Modus ab. Die schnellsten Zeiten bei der 1b haben Malte und Laura erreicht. Insgesamt haben sich 241 Kinder der Klassenstufen eins bis vier an den Wettkämpfen beteiligt. Hecht erzählt, dass es in den einzelnen Altersklassen leistungsmäßig recht große Unterschiede gegeben hat. „Man sieht schon, wer in seiner Freizeit Hand- oder Fußball spielt. Das Ballgefühl ist ganz anders ausgeprägt“, so der 69-Jährige, der zudem Trainer beim SV Allemannia ist. Dienstag geht es weiter Hecht erzählt, dass er schon beim Einspielen an den Platten sieht, welches Kind am Wettkampf teilnehmen kann. Wer den Sprung dorthin nicht schafft, rückt in den Fanblock. Allein die Stimmung bei der 1b zeigt, wie schnell hier in Sachen Stimmung die Post abgehen kann. Bei einigen Klassen (ab 2.) hat er sich weniger als die üblichen vier Endrundenteilnehmer herausgepickt, bei anderen wiederum haben sechs ihre Kräfte gemessen. Die Termine für die nächsten Schulwettkämpfe im Tischtennis sind bereits fix. Und: Sie finden stets in der Turnhalle neben der „Max Lingner“ statt. Mittlerweile wurden die Schulmeister ermeittelt. Startberechtigt waren die insgesamt neun Klassensieger (2 a/b/c bis 4 a/b/c). Im Modus „jeder gegen jeden“ wurden die neuen Champions ermittelt. Am 26. März folgen der Kreisentscheid und am 23. April der Landesentscheid. „Richtige Meisterschaften sind es nicht. Doch Pokale und Urkunden gibt es trotzdem“, verrät Hecht bereits im Vorfeld.
Viel Erfolg natürlich allen Startern beim Kreis- und dann beim Landesentscheid.