Franziska/Ovtcharov lassen aufhorchen

Magdeburg. Für ein Ausrufezeichen haben Patrick Franziska und Dimitrij Ovtcharov bei den German Open in Magdeburg gesorgt. Das deutsche Doppel schaltete im Achtelfinale überraschend deutlich in drei Sätzen die amtierenden WM-Zweiten Ovidiu Ionescu/Alvaro Robles (Rumänien/Spanien) aus. Nicht mehr im Wettbewerb sind dagegen die Duos Timo Boll/Ricardo Walther und Benedikt Duda/Dang Qiu. Petrissa Solja wird am Freitag gleich zweimal im Viertelfinale stehen: Im Doppel mit Nina Mittelham und im Mixed an der Seite von Patrick Franziska.
Franziska/Ovtcharov besiegen die Vize-Weltmeister von Budapest
Die Freude stand Dimitrij Ovtcharov und Patrick Franziska förmlich ins Gesicht geschrieben. Und das nicht ohne Grund, denn die DTTB-Kombination schaltete im Achtelfinale die WM-Silbermedaillengewinner Ovidiu Ionescu (Rumänien) und Alvaro Robles (Spanien) mit 11:9, 11:1 und 11:3 aus. „Zwischenzeitlich hatte ich den Eindruck, dass unsere Gegner nicht mehr an sich geglaubt haben“, verriet Ovtcharov. „Wir haben uns in einen Flow gespielt.“ Patrick Franziska machte gar kein Geheimnis daraus, „dass es bei uns erstaunlich gut lief. Im Aufschlag-Rückschlag-Spiel waren wir sehr stark. Das war ein super Spiel von uns.“ Einen kleinen Kritikpunkt machte Franziska dann aber doch aus. „Wir müssen uns noch geschmeidiger um uns herum bewegen. Aber es ist ja auch schön, wenn noch Platz nach oben ist.“ Die nächste Möglichkeit dazu besteht am Freitag im Viertelfinale gegen Jakub Dyjas (Polen) und Cedric Nuytinck (Belgien), die Bezwinger von Benedikt Duda un Dang Qiu. „Es ist alles drin“, stellte Ovtcharov klar.
Nach dem zweiten Platz bei den German Open im Oktober 2019 in Bremen ereilte die an Position vier gesetzten Deutschen Meister Duda/Qiu diesmal gleich nach dem ersten Spiel aus. „Das war einfach schlecht. Wir haben nicht unseren Level gespielt und zu wenig Körperspannung gehabt“, äußerte sich Duda schnell und detailliert über die Gründe für die 1:3-Niederlage gegen Dyjas/Nuytinck. „Das Ergebnis geht in Ordnung, denn wir haben uns nicht gut vorbereitet.“ Ähnlich sah es auch Qiu, der neidlos anerkannte, „dass unsere Gegner einfach besser waren. Wir hätten einen Tick aggressiver spielen müssen.“
Timo Boll und Ricardo Walther ereilte im Achtelfinale gegen die an Position eins gesetzten Südkoreaner Jeoung Youngsik/Lee Sangsu das Aus. „Ich bin enttäuscht über meine Leistung“, zeigte sich Boll gewohnt selbstkritisch. „Mir fehlte noch das Feingefühl. Außerdem habe ich mich schlecht bewegt.“ Bolls Doppelpartner Ricardo Walther machte die Niederlage vor allem an den beiden verloren gegangenen Auftaktsätzen fest. Walther, „Wir haben in den ersten zwei Sätzen zu viele leichte Fehler gemacht. Unsere eingespielten Gegner haben hingegen solide gespielt und während der gesamten vier Sätze viel Druck gemacht.“

Mittelham/Solja geben sich im Achtelfinale keine Blöße
„Für unser erstes Doppel hier in Magdeburg bin ich zufrieden“, sagte Petrissa Solja nach ihrem 3:0-Erfolg an der Seite von Nina Mittelham gegen Polina Mikhailova/Yana Noskova aus Russland. „Ich habe mich gut gefühlt. Es hat alles gepasst.“ Mittelham bezeichnete den ersten Auftritt nach einer Pause von dreieinhalb Monaten seit den German Open in Bremen im Oktober als „in Ordnung“. Ein konkretes Ziel haben sich die Beiden für das Turnier in der GETEC-Arena nicht vorgenommen. „Wir schauen von Spiel zu Spiel“, so Nina Mittelham weiter. Im Viertelfinale warten am Donnerstag die Südkoreanerinnen Choi Hyojoo/Shin Yubin.
Solja/Franziska feiern souveränen 3:0-Erfolg und hoffen auf mehr
Ohne Satzverlust meisterten Petrissa Solja und Patrick Franziska in Magdeburg ihre erste gemeinsame Aufgabe im Mixed-Wettbewerb. Die auf der Rückhand mit kurzen Noppen agierenden Tatiana Kukulkova/Wang Yang aus der Slowakei seien ein nach Ansicht von Franziska „ein unangenehm zu spielendes Doppel“. Die European Games-Sieger fanden dennoch schnell zu ihrem Rhythmus und zogen durch mit 11:6, 11:7 und 11:4 in das Viertelfinale ein. „Unser Ziel haben wir damit erreicht“, ergänzte Franziska. Nun muss sich die Links-Rechts-Kombination der starken Konkurrenz aus Asien stellen. Doo Hoi Kem/Wong Chun Ting aus Hongkong warten als nächste Gegner im morgigen Viertelfinale. „Wir sind aktuell die Nummer zehn der Weltrangliste. Im Hinblick auf die Setzung bei Olympia wollen wir unter die Top 8 kommen.“ Ein Sieg am Freitag wäre ein wichtiger erster Schritt dazu.“
Die Bilder des 3. Tages
Fotos: Manfred Schillings
Die Doppel mit DTTB-Beteiligung
Herren-Doppel, Viertelfinale (Freitag)
12:00 Uhr, Tisch 1: Patrick Franziska/Dimitrij Ovtcharov – Jakub Dyjas/Cedric Nuytinck POL/BEL
Herren-Doppel, Achtelfinale
Timo Boll/Ricardo Walther – Jeoung Youngsik/Lee Sangsu KOR 1:3 (-6,-5,8,-10)
Benedikt Duda/Dang Qiu – Jakub Dyjas/Cedric Nuytinck POL/BEL 1:3 (4,-5,-7,-8)
Patrick Franziska/Dimitrij Ovtcharov – Ovidiu Ionescu/Alvaro Robles ROU/ESP 3:0 (9,1,3)
Herren-Doppel, Qualifikationsrunde
Patrick Franziska/Dimititrij Ovtcharov – Kwan Man Ho/Ng Pak Nam HKG 3:1 (10,5,-16,10)
Timo Boll/Ricardo Walther – Eric Jouti/Thiago Monteiro BRA 3:0 (6,4,9)
Damen-Doppel, Viertelfinale (Freitag)
11:20 Uhr, Tisch 2: Nina Mittelham/Petrissa Solja – Choi Hyojoo/Shin Yubin KOR
Damen-Doppel, Achtelfinale
Nina Mittelham/Petrissa Solja – Polina Mikhailova/Yana Noskova RUS 3:0 (6,10,8)
Damen-Doppel, Qualifikationsrunde
Han Ying/Shan Xiaona – Choi Hyojoo/Shin Yubin JPN 1:3 (-8,-7,7,-11)
Mixed,Viertelfinale (Freitag)
10:00 Uhr, Tisch 1: Petrissa Solja/Patrick Franziska – Doo Hoi Kem/Wong Chun Ting HKG
Mixed, Achtelfinale
Petrissa Solja/Patrick Franziska – Tatiana Kukulkova/Wang Yang SVK 3:0 (6,7,4)
Mixed, Qualifikation, Runde 1
Dang Qiu/Nina Mittelham – Ovidiu Ionescu/Bernadette Szocs ROU 0:3 (-9,-7,-7)